Meinung des Tages: Zu wenig Bunker und Schutzräume im Ernstfall – sollte Deutschland hochrüsten?

Schutzräume müssen reaktiviert und neue gebaut werden 58%
Eine Reaktivierung ist gar nicht nötig 18%
Andere Meinung 15%
Schutzräume sollten reaktiviert werden, neue sind nicht nötig 10%

386 Stimmen

97 Antworten

Eine Reaktivierung ist gar nicht nötig

Es ist so oder so illusorisch, die komplette Bevölkerung in Schutzräumen unterbringen zu wollen. So viele Bunker könnten wir niemals haben. Dementsprechend muss Deutschland ohnehin auch anderweitig wirksam vor derartigen Bedrohungen geschützt werden. Und zwar politisch und militärisch.

Wenn wir aber Deutschland politisch und militärisch wirksam vor kriegerischen Angriffen schützen können, brauchen wir überhaupt keine Schutzräume, da wäre das Geld komplett fehlinvestiert.

dass immer mehr Menschen sich fragen – was passiert eigentlich im Ernstfall?

Nun, wenn in der Nähe was einschlägt, werde ich wohl in den Feuerwehreinsatz gehen und dabei nichtmal einen Unterschied zwischen einem explodierten Gastank und einer explodierten Rakete merken. Dass Krieg ist, wüsste ich aus den Nachrichten und womöglich häufen sich die Feuerwehreinsätze.

Bis dann irgendwer anklopft dass ich Flecktarn anziehen und mich an nem Sturmgewehr festhalten soll, was mich in nen erheblichen Interessenskonflikt stürzen würde, auf den ich bis dato keine Antwort habe.

Und wenn eine Rakete mein Haus trifft, ja nu dann habe ich Pech gehabt.

Wie sicher fühlt Ihr Euch aktuell in Deutschland? Fürchtet Ihr eine Ausweitung des Kriegs?

Hinsichtlich eines möglichen Krieges fühle ich mich im Moment nicht gefährdet. Sorgen macht mir die Frage, was in 10 Jahren ist.

Aber auch was einen möglichen Krieg mit deutscher Beteiligung angeht, sind meine Sorgen eher wirtschaftlicher Natur als dass ich wirklich Angst hätte, Ziel von Beschuss zu sein.

Habt Ihr entsprechende Vorräte immer daheim, falls nein, weshalb nicht?

Ja, ausreichende Vorräte habe ich. Nicht wegen eines möglichen Krieges, sondern wegen möglicher Naturkatastrophen.

Eine große Kunst ist es nicht. Ich habe die BBK-Liste nicht befolgt, sondern mir eigene Gedanken gemacht. An haltbaren Grundlebensmitteln wie Nudeln, Reis, Konserven, Mehl und dergleichen hat man eigentlich sowieso genug vorrätig, um 10 Tage klarzukommen. Diese Zeitspanne käme man notfalls sogar ohne Nahrung klar... Also habe ich vor allem Wasservorräte und Brennstoff für den Campingkocher.


Anastasia65  26.11.2024, 11:21

Als Feuerwehrmann bist du unentbehrlich, nur ein Narr würde dir ein Gewehr statt einen Löschschlauch geben.

Nur ein... au Backe!

RedPanther  26.11.2024, 11:27
@Anastasia65

Ich denke nicht, dass man sich in dem Fall, dass die Lage so schlimm ist dass auch Nicht-Reservisten und Ungediente mobilisiert werden, sich leisten kann eine Gruppe von 1 mio. wehrfähigen Menschen mit mehr oder weniger Allerweltsfähigkeiten als unentbehrlich auszuschließen. Am Ende ist ein halbwegs tauglicher Löschdienst auch der nächstbesten Hausfrau beizubringen.

bablbrabl123  26.11.2024, 18:52
@Anastasia65

Klar sind Feuerwehrmänner/Frauen wichtig, bin auch selbst einer - doch bestehen in Deutschland 95% der Feuerwehren aus freiwilligen Feuerwehren, sprich insgesamt 1 Million Menschen, welche dieses Ehrenamt ausführen. Und diese eine Million Menschen fehlen an der Front. Man wird die Feuerwehr auf das notwendigste zusammenstutzen, sodass man die notwendigsten Einsätze noch abarbeiten kann.

Anastasia65  26.11.2024, 20:26
@RedPanther

Aber gerade im Krieg seid ihr Feuerwehrleute "systemrelevant" schon, weil es nach Bombeneinschlägen nun einmal brennt - während die Altenpflege, mein Gebiet, vielleicht sogar eingestellt würde.

BunkerBill02  02.12.2024, 09:15
So viele Bunker könnten wir niemals haben.

Du verwechselt Unmöglichkeit mit mangeldem Willem.

Viele unserer europäischen Nachbarn können das und haben ein Bunkersystem für die gesamte Bevölkerung.

Ihr Vorteil?

Eine Bevölkerung die Politik bei solchen Maßnahmen unterstützt, statt in den Schmutz zieht und lächerlich macht.

RedPanther  03.12.2024, 14:55
@BunkerBill02
Du verwechselt Unmöglichkeit mit mangeldem Willem.

Nein, ich schätze ab welcher Wille realistisch mobilisierbar ist.

Wenn ich mir überlege, dass ein Keller für ein Einfamilienhaus heutzutage ca. 100 k kostet, würde ich 500 k für das absolute Mindestmaß für den Neubau eines Bunkers halten. In dem Bunker kannst du dann kurzfristig 50 Menschen stapeln, wohlgemerkt nicht länger als wenige Stunden. Macht 10 k Bunker-Baukosten pro unterzubringender Person.

Für 80 mio. Menschen wärst du dann bei Baukosten von 800 mrd. €. Selbst wenn du das auf 10 Jahre streckst und einfach mal postulierst dass keine Inflation stattfindet, wärst du bei 80 mrd. € pro Jahr. Betrieb und Erhaltungsmaßnahmen sind noch nicht berücksichtigt.

Haben die Deutschen mehrheitlich den Willen, Einsparungen z.B. im Sozialsystem oder Steuererhöhungen hinzunehmen, die ausreichen um im Bundeshaushalt jährlich 80 mrd. € locker zu machen? Ganz klares Nein. Das ist der Teil, auf den sich mein "können wir nicht" bezieht.

BunkerBill02  03.12.2024, 15:34
@RedPanther

Es gibt ja nicht den einen Bunker. Es gibt eine Reihe an Schutzraumkonzepten die unterschiedlich viel kosten. Ein 4-6 Personen Schutzraum nach Schweizer Standard im Zuge eines Neubaus ist für 40.000€ realisierbar.

Du hast Recht, dass eine komplette Neuaufbau mit Bunkerplätze für jeden sehr kostenintensiv sind. Hier gilt aber kein alles oder nichts Prinzip, sondern ein "wenig ist besser als nichts".

Glaub mir die Fachleute könnten einiges liefern, wenn sie nicht gegen das massenhafte Geschwätz der Ahnungslosen ankämpfen müssten.

llPetrolheadll  26.11.2024, 11:44

In der Schweiz ist es so, daß für jeden Bürger ein Platz in einem Bunker zur Verfügung steht und das Land ist in Vergleich zu Deutschland winzig

RedPanther  26.11.2024, 11:49
@llPetrolheadll

In der Schweiz war die Wehrhaftigkeit der gesamten Bevölkerung schon immer Teil des politischen Schutzkonzepts und es wird nie der Bedarf bestanden haben, Bunker für 99 % der Bevölkerung mal eben in einem Schwung aus dem Nichts zu bauen, weil ein Großteil "eh da" war und der Rest nach und nach entstanden ist. Also gab es nie einen derartigen Finanzbedarf.

Das politische Schutzkonzept Deutschlands ist nicht "lasst es, ihr könnt es euch eh nicht leisten uns zu erobern". Sondern "lasst es, wir haben starke Verbündete". Wir brauchen also nicht im Inneren "abgehärtet" zu sein. Und hierzulande wäre es so, dass die Forderung, jedem Bürger einen Platz in einem Bunker zu sichern, ein gigantisches Bauprogramm mit gigantischen Kosten nach sich ziehen würde. In einem Land, in dem an so vielen anderen Baustellen die Investitionen fehlen, wäre das absoluter Wahnsinn.

llPetrolheadll  26.11.2024, 13:44
@RedPanther

In der Schweiz dürfen die Soldaten nach ihrem aktiven Dienst ihr Sturmgewehr behalten und dort passieren soweit ich weiß nicht jeden Tag Amokläufe wie zb in den usa

Eine Reaktivierung ist gar nicht nötig

Deutschland hat sich aus den Konflikten anderer Länder, insbesondere dem Kriegswansinn der USA, rauszuhalten!

Man kann auf diplomatischem Wege vermitteln, aber eine Kriegspartei militärisch oder finanziell unterstützen ist absolut inakzeptabel. Mit vernünftigem Verhalten braucht man sich solche Fragen wie diese hier garnicht stellen.


KaffeemitMilf  27.11.2024, 15:18

Also Russland einfach machen lassen?

Sinisterium9591  27.11.2024, 16:01
@KaffeemitMilf

Im Falle von Deutschland? Ja.

Bei einer Geiselnahme sollte auch keiner reinrennen, der das nicht entsprechend händeln kann, sonst hat der Geiselnehmer danach nur eine Geisel mehr oder es sterben sogar welche.

In diesem Szenario verhält es sich genauso. Deutschland sollte sich heraushalten, bevor es sonst selbst Opfer wird, da es der Ukraine an sich nämlich genau 0 helfen wird.

Nur ist die aktuelle Situation viel, viel prekärer. Da Öl ins Feuer zu kippen mit Taurus oder noch mehr Einmischung wäre unglaublich fatal. Humanitäre Hilfen kann Deutschland gerne leisten und so vielen Zivilisten wie möglich das Leben retten.

KaffeemitMilf  27.11.2024, 17:24
@Sinisterium9591
Im Falle von Deutschland? Ja.

Wer sollte stattdessen etwas machen?

Und nicht persönlich nehmen, aber weißt du überhaupt, was genau dieser "Taurus" denn genau ist?

wäre unglaublich fatal.

Was denkst du würde passieren, wenn Deutschland jetzt Taurus liefern würde?

Sinisterium9591  27.11.2024, 17:35
@KaffeemitMilf
Wer sollte stattdessen etwas machen?

Die, die entsprechend Macht haben. Sprich: USA, China, etc.

Ja, ist nicht fair.

Aber der deutsche Otto-Normalo kann halt auch nichts dafür und weiter da mitmischen ist ein eklatantes Sicherheitsrisiko.

Was denkst du würde passieren, wenn Deutschland jetzt Taurus liefern würde?

Putin wird realisieren, dass der Westen jetzt auch aktiv auf Russland schießt und von vorsichtigen Drohungen, weil er keinen Krach mit der NATO will, reagieren, da er davon ausgehen wird, dass er jetzt ohnehin schon Krach mit der NATO hat.

Auch würde ihn das zusätzlich in Zugzwang bringen, denn er hat seine Drohungen ausgesprochen und würde sich unglaubwürdig machen, wenn er sie dann nicht wahr machen würde.

KaffeemitMilf  27.11.2024, 17:46
@Sinisterium9591
Die, die entsprechend Macht haben

Auch Deutschland und ganz Europa hat die Macht. Russland kann und wird langfristig wirtschaftlich in die Knie gehen.

Auf die restlichen Punkte, bin ich ja schon größtenteils in dem anderen Kommentar eingegangen.

Sinisterium9591  27.11.2024, 17:54
@KaffeemitMilf
Auch Deutschland und ganz Europa hat die Macht. Russland kann und wird langfristig wirtschaftlich in die Knie gehen.

Und wir tun dies bereits schon längst. Deutschlands Industrie wandert nicht grundlos immer mehr ab.

KaffeemitMilf  27.11.2024, 18:17
@Sinisterium9591

Nichts für ungut, aber wenn du das wirklich ernst meinst, hast du dich offensichtlich noch keine einzige Sekunde damit beschäftigt. Dass es der deutschen Wirtschaft aktuell nicht sonderlich rosig geht, ist unzweifelhaft, aber nichts desto trotz, ist die deutsche und europäische Wirtschaftskraft der russischen massiv überlegen.

Aber das macht an dieser Stelle keinen Sinn zu diskutieren, wenn du in dem Thema nicht so drin bist.

Sinisterium9591  27.11.2024, 18:21
@KaffeemitMilf
aber nichts desto trotz, ist die deutsche und europäische Wirtschaftskraft der russischen massiv überlegen.

Bringt halt trotzdem nichts, wenn seit Beginn der Sanktionen jeder sechste Bürger an Lebensmitteln sparen oder gar auf Tagesmahlzeiten verzichten muss.

Bringt nichts, wenn Bürger unterer Schichten im Winter mit Jacke im Haus sitzen, da Heizung zu teuer wurde.

Bringt nichts, wenn DE als Produktionsort so unattraktiv wird, dass dieser Schaden jahrzehntelang halten wird.

Aber das macht an dieser Stelle keinen Sinn zu diskutieren, wenn du in dem Thema nicht so drin bist.

Dass muss ich auch nicht, denn ich kriege es als Grundsicherungsempfänger hautnah mit, wenn der Strom doppelt und dreifach so teuer ist und ich eigenhändig, bis auf ein einziges Hobby, jedes einzelne aufgegeben habe, gleichzeitig definitiv nicht mehr klimaneutral einkaufen gehen kann, da für Regio kein Budget da ist.

Es werden ärmere Menschen unverhältnismäßig hart getroffen. Das inkludiert nicht nur mich, der recht gut noch klarkommt, sondern Rentner, Flüchtlinge, Obdachlose, usw.

Eigentlich können wir uns nicht einmal die Sanktionen leisten.

KaffeemitMilf  28.11.2024, 09:46
@Sinisterium9591

Du denkst also, dass Opportunitätskosten in Höhe von 0,156% des BIPs dafür verantwortlich sind, dass jeder sechste Bürger armutsgefährdet ist? Zumal die Armutsgefährdung seit 2021 (also bereits vor Kriegsbeginn) leicht rückläufig ist.

Das was du schreibst, ist zwar in der Beobachtung zutreffend, die Gründe dafür jedoch mit den Sanktionen gegen Russland in Verbindung zu bringen, ist dummes Stammtischpalaver, ohne jedwede wissenschaftliche Faktenbasis.

Sinisterium9591  28.11.2024, 10:52
@KaffeemitMilf

Ok, dann möchte ich die Frage stellen, ob die Parole "Frieren für den Frieden" Verar***e war?

Wenn es nicht an den Sanktionen und den erhöhten Energiekosten liegt, wo bitte verschwinden fast eine Billion Euro an Steuergeld plötzlich hin?

KaffeemitMilf  28.11.2024, 11:39
@Sinisterium9591
Wenn es nicht an den Sanktionen und den erhöhten Energiekosten liegt, wo bitte verschwinden fast eine Billion Euro an Steuergeld plötzlich hin?

Komplett blödsinnige Behauptung… die gesamten Steuereinnahmen, selbst inklusive Länder und Gemeinden, betragen nicht mal eine Billionen Euro🤦‍♂️

Aber ich gehe da jetzt auch nicht weiter drauf ein. Du argumentierst mit subjektiven Gefühlen und irgendwelchen ausgedachten Zahlen, die nichts - aber so überhaupt gar nichts - mit der Realität zu tun haben.

Ich verschwende mit dieser Diskussion nicht weiter meine Zeit.

Sinisterium9591  28.11.2024, 12:55
@KaffeemitMilf

Laut Google nimmt Deutschland jährlich über 900 Milliarden Euro ein. Again, was passiert mit dem Geld und warum will dieser Reichtum irgendwie nie beim Endverbraucher oder bei kritischer Infrastruktur ankommen?

RMDav  28.11.2024, 13:08
@Sinisterium9591

Der trollt und spammt doch ganz offensichtlich nur. Dass du dich überhaupt auf eine Diskussion mit ihm eingelassen hast.

RMDav  28.11.2024, 13:11
@KaffeemitMilf
Du argumentierst mit subjektiven Gefühlen und irgendwelchen ausgedachten Zahlen, die nichts - aber so überhaupt gar nichts - mit der Realität zu tun haben.

In Kombination mit deinem ersten Kommentar:

Also Russland einfach machen lassen?

Merkste selbst oder?

Da wir es nichtmal gebacken bekommen, Wohnraum zu bauen, ist die Diskussion müßig.

Schutzräume sollten reaktiviert werden, neue sind nicht nötig

Viele Schutzräume und Schutzstollen bestehen nach wie vor und sind auch einsatzbereit....Das unsere Regierung das nicht großartig hinausposaunt ist auch klar....sowas wäre dumm.

Ich hab mich tatsächlich spaßhalber als ich 18 war damit beschäftigt sogenannte Mehrzweckanlagen in meiner Umgebung aufzuspüren. Dabei handelte es sich meist um Tiefgaragen die durch Drucktüren und dicke Stahlbetontore an den Einfahrten zu einem Bunker umfunktioniert werden konnten.

LG

Juli

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ntechde  26.11.2024, 12:32

Korrekt! Aber viele Schutzräume sind auch in Vergessenheit geraten und niemand kennt den aktuellen Zustand.

juli189379  26.11.2024, 13:14
@ntechde

Ich glaub tatsächlich weniger das Schutzräume wirklich "vergessen" wurden. Ich denke man spricht einfach nicht drüber so wie es nun mal bei essentiellen Verteidigungselementen der Fall ist, denn wenn ein Gegner nicht weiß wo sich ein Bunker befindet kann er auch nicht taktisch dagegen vorgehen.

ntechde  26.11.2024, 13:27
@juli189379

Naja, "vergessen" ist der falsche Ausdruck. Es hat sich nur ewig keiner drum gekümmert. Natürlich gibt es Leute die Schutzbauten kennen, aber es gibt kein einheitliches Kataster für Schutzräume.

juli189379  26.11.2024, 13:31
@ntechde

Es gibt mit Sicherheit ein Dokument in dem alle bekannten Bunker aufgeführt sind, nur ist dieses unter Verschluss bei der Bundeswehr bzw. dem Innenministerium um es so sicher wie möglich vor Spionage zu machen

ntechde  26.11.2024, 13:45
@juli189379

Leider gibt es so etwas nicht. Es wird daran gearbeitet, die überall verstreut liegenden Informationen zusammen zu führen. Die Dienststellen, die einmal dafür zuständig waren wurden seit den 70-ern aufgelöst. Die Kommunen wissen im allgemeinen, was sie haben aber es gibt eben keine übergreifenden Informationen. Vom Zustand der Bauten ganz zu schweigen! Ich verstehe das auch nicht so ganz, aber es scheint so zu sein. (Woher ich das weiß: Ich hatte dienstlich mit "Grundbüchern" zu tun.

Interessant in dem Zusammenhang: https://www.geschichtsspuren.de/

juli189379  26.11.2024, 14:04
@ntechde

Wie gesagt, die zivile Bevölkerung wird mit Sicherheit nicht über kriegswichtige Infrastruktur informiert werden (schon allein deshalb um solche Geheimnisse vor Spionage zu schützen)^^ Um über sowas Bescheid zu wissen müsstest du ein hochrrangiger Beamter des Innenministerium oder der Bundeswehr sein. Das solche Informationen nicht in Grundbüchern zu finden sind ist klar den dort könnten sie auch einfach von Spionen ausgekundschaftet werden, denn ein Grundbuchamts ist kein Hochsicherheitstrakt.

Gagamehl666  26.11.2024, 12:34

Es gibt eine ganze Reihe von Punkten, die hier hochkommen:

  1. Es ist völlig korrekt, dass es noch eine ganze Reihe von Bunkern/Schutzräumen gibt. Die reichen aber nur für 500.000 Menschen. Und sind auch nicht wirklich für längere Zeiten ausgestattet. Dann wäre die Frage im Katastrophenfall: A: wer kommt da rein? Und würden die Verantwortlichen dann wirklich so weit gehen, Hilfesuchenden abzuweisen, weil "Sie nicht auf der Liste stehen!"?

B: Selbst, wenn es dann 500k dort hineingeschafft hätten (was zweifelshaft ist, da garantiert keiner weiss, wie man im Katastrophenfall was zu tun hat) dann würden die für einige wenige Tage dort ausharren können. Weit weit lange nicht genug, um eine Atomkatastrophe zu überstehen. Wozu dann die Bunker?

2: Die Kosten/Resourcen, die für Wartung/Instandhaltung aufgewendet werden, fehlen wo anders. Ich muss mich nicht wundern, dass, wenn ich im Privatleben zig Versicherungen für den Zweifelsfall abschliesse, ich irgendwann meine Wohnung nicht mehr bezahlen kann. Und für einen Ernstfall, der nie kommt, dann aktuell Schulen/Schwimmbäder/etc. verfallen lassen? Macht keinen Sinn.

3: Der Platz für Bunker kann gut für andere Dinge verwendet werden: Unterkünfte/Lagerräume, etc. Der muss nicht für den Zweifelsfall frei gehalten werden.

4: Die generelle Meinung ist es, dass, falls es zum Atomfall kommt, es ziemlich egal ist, was danach kommt, weil eigentlich keiner in so einer dann entstandenen Welt leben will. (Wenn einer überhaupt so weit kommt). Man weiss ziemlich sicher, dass die maximale Weltbevölkerung (!) dann bei 1 Million liegen würde. Wenn nicht gar weit weit darunter. Und für so was dann aktuell Gelder zu verschleudern, ist rausgeschmissenes Geld. Geld, das aktuell eher benötigt wird. Man muss auch nicht mehr Bunker bauen, weil es so oder so wirklich absolut egal wäre.

juli189379  26.11.2024, 13:11
@Gagamehl666

Deine Punkte sind durchaus berechtigt aber ich bin mir sicher das unsere Bundeswehr dahingehend nicht auf den Kopf gefallen ist. Wenn man bspw. jetzt Listen veröffentlicht wer alles in Schutzräumen Schutz suchen darf und wer nicht dann würde es mit Sicherheit zu Aufständen kommen deshalb sind solche Pläne aus gutem Grund unter Verschluss.

Sicher ist auch das nicht jeder einen Bunkerplatz haben wird...das war bisher in keinem Krieg der Fall

Gagamehl666  26.11.2024, 14:25
@juli189379

Alleine nur bei der Listenerwähnung kommen bei mir eine ganze Reihe von Fragen hoch, die sich eigentlich keiner antun sollte: Wer würde auf die Liste draufkommen? Jemand wie Angela Merkel, weil "sie sich den Platz redlich verdient hat!", aber schon lange jenseits des gebährfähigen Alters ist? Und nach dem Schema hat man dann eine Liste von 500.000 Rentnern, was das Ende der Menschheit garantiert. Aber aussondern kann man die natürlich nicht, "weil es unhöflich wäre...". Und weil der, der so eine Liste erstellen würde, wahrscheinlich auch ein Rentner wäre.

Und so könnte ich ewig weitermachen. Es gibt unzählige Filme/Bücher/Spiele, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Wir brauchen so eine Bunkerdiskussion mit all ihren Facetten absolut nicht.

juli189379  26.11.2024, 14:29
@Gagamehl666

Solch eine Liste wird wenn überhaupt dann nach Rang und Wichtigkeit der Personen erstellt und wird Regierungsmitglieder, hochrangige Mitglieder der Bundeswehr und der übrigen Ministerien etc. enthalten. So eine Liste gabs während des Kaltenkrieges ja auch.

Gagamehl666  26.11.2024, 14:40
@juli189379

Dass Bunker nicht wirklich helfen würden, war in der Vergangenheit auch der Regierung klar. Von den Platz- und Resourcenfragen unabhängig war hier die Empfehlung des BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) auch die, Vorräte für 10 Tage ständig vorhanden zu haben, um im Zweifelsfall ausharren zu können. Das ist deutlich effektiver, als hier Flucht- und Rettungsräume vorzuhalten und den Menschen das Gefühl zu vermitteln "dass im Zweifelsfall da schon jemand da sein wird, der sich um einen kümmert.". Und der dann nie kommen wird.

wolfruprecht  26.11.2024, 14:52
@juli189379

Nur wenn danach alle, die nicht im Bunker waren, final platt gemacht wurden, können diese 500.000 Regierungsmitglieder einpacken: Keiner ist da, der für eine funktionierende Infrastruktur zur Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten sorgen kann. Oder meinst du, die können weiterhin ihre Lebensmittel und die Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen oder im Internet bestellen? Die, die im Bunker überleben, überleben dann nur kurze Zeit länger. Aber das war's dann auch. Da brauche ich noch nicht einmal die radioaktive Verstrahlung oder später den Nuklearen Winter bemühen. Egal, wer auf der Liste steht, die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen funktioniert dann nicht mehr. Oder weißt Du, was du an einfachen Mitteln brauchst, wenn du innerhalb weniger Stunden aus dem Wasser einer Schlammpfütze trinkbares Wasser machen willst? Ich bin mir sicher, dass das nur wenig dieser wichtigen Regierungsmitglieder wissen oder gar keine.

Sollten wir im Ernstfall meinen, wir brauchen Bunker, dann ist es nicht 5 vor 12, auch nicht 5 nach 12, sondern halb drei nachmittags. Dann ist es für alle vorbei, nur für einige mit etwas Verzögerung.

juli189379  26.11.2024, 15:04
@wolfruprecht

Da du ja schon dabei bist kannst du bestimmt auch sämtliche Weltuntergangsszenarios durchspielen........... Auf alle Fälle kann man nicht vorbereitet sein das weiß jeder und das behaupte ich auch garnicht.

Wer sagt den bspw. das Putin oder wer auch immer direkt mit Atomwaffen angreift?

  • Wie sicher fühlt Ihr Euch aktuell in Deutschland? Fürchtet Ihr eine Ausweitung des Kriegs?

Ich fühle mich noch sicher in Deutschland. Aber noch wurde auch kein Taurus geliefert, was sich nach der kommenden Bundestagswahl sehr schnell ändern wird. Dies wird sich auf mein Sicherheitsgefühl auswirken.

  • Habt Ihr entsprechende Vorräte immer daheim, falls nein, weshalb nicht?

Nein, weil ich mich bislang sicher fühle, bevorratete ich mich nicht für einen Ernstfall. Aber ich habe es im Hinterkopf. 💡

Was die Bunker/Schutzräume betrifft:

Ich gehe davon aus, dass ich als Otto-Normal-Bürger ohnehin keinen der wenigen Plätze ergattern würde. Ich zähle nicht zur Elite, zum Establishment. Ich bin keine Koryphäe der Wissenschaft o.ä. Ich bin dann nur noch ein kurzer Gedanke.

Ich will auch nicht in einer womöglich radioaktiv verseuchten Umgebung vegetieren müssen. Wenn es den großen Knall gibt, dann hoffe ich, dass es mich und meine Lieben schnell erwischt. Ich bin für den ganzen Schei☆☆ mittlerweile einfach schon zu alt.