Meinung des Tages: Nach Oasis-Comeback - wie muss Eurer Meinung nach ein gelungenes Comeback aussehen?
Nun ist es also doch geschehen: Großbritanniens beliebteste Rabauken Liam und Noel Gallagher gehen nach stolzen 15 Jahren wieder gemeinsam als Oasis auf Tour. Der Vorverkauf für die Tickets startet an diesem Wochenende. Doch wie muss ein Comeback dieser Art für Euch aussehen?
Ein unvorhergesehenes Comeback
Der gestrige Dienstag dürfte sich für viele Fans wie eine Offenbarung angefühlt haben: Was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, ist gestern schlussendlich eingetroffen: Oasis, also die Gebrüder Liam und Noel Gallagher, reden wieder miteinander. Nein, nicht nur das; sie gehen nach vielen Jahren der Funkstille sowie erfolgreichen Solo-Karrieren wieder gemeinsam als Oasis auf Tour.
Vor wenigen Tagen veröffentlichten sowohl die beiden Brüder als auch der offizielle Oasis-Instagram-Account eine kryptische für den 27.08.2024 angekündigte Botschaft. Während skeptische Fans eher mit einer Neuauflage eines frühen Oasis-Werks oder einer neuen B-Seiten-Sammlung rechneten, war sich ein Gros sicher: Jetzt oder nie! Und damit sollte die Hoffnung vieler - in die Jahre gekommener - parkatragender Lads in Großbritannien endlich erfüllt werden.
Mit den Worten "This is it, this is happening" kündigten Oasis für den Sommer 2025 insgesamt 14 Shows in Großbritannien und Irland an, darunter u.a. Konzerte im Heaton Park Manchester oder Wembley Stadium in London. Eine Europatour soll im darauffolgenden Jahr folgen.
Damit stehen die Gallaghers 2025 das erste Mal seit dem Split 2009 wieder gemeinsam auf der Bühne...
Trennung und erfolgreiche Solo-Karrieren
Im Zuge ihrer "Dig Out Your Soul Tour" kam es - nach lang andauernden internen Streitigkeiten der Brüder - zum endgültigen Bruch: Nur wenige Konzerte vor Ende der Tour verkündete Sänger und Songwriter Noel Gallagher seinen offiziellen Ausstieg aus der Band. Im Anschluss daran formte Sänger Liam Gallagher mit einem Teil der verbliebenen Oasis-Mitglieder seine Band "Beady Eye", während Noel Gallagher mit seinen "High Flying Birds" auf Solo-Tour ging.
Im Gegensatz zu Noels Solo-Karriere, die relativ erfolgreich verlief, konnten Liams "Beady Eye" viele Fans und Kritiker nur bedingt überzeugen, weswegen sich die Band 2014 wieder trennte. Wenige Jahre nach "Beady Eye" entschloss sich Liam Gallagher zu einem weiteren Anlauf und startete 2017 eine überaus erfolgreich verlaufende Solo-Karriere.
Obgleich beide Brüder über ein großes Repertoire an eigenen Songs verfügen, spielten sie auf ihren Konzerten immer wieder Songs aus ihrer Oasis-Zeit.
Die letzte große Rock-Band?
Mit mehr als 80 Millionen verkauften Tonträgern gelten Oasis als eine der bis heute wichtigsten und erfolgreichen Rockbands Großbritanniens. Gemeinsam mit der Band Blur waren Oasis Mitte der 90er weiterhin Aushängeschild des Subgenres "Britpop". Angesichts ihres selbstbewussten und häufig provokanten Auftretens sowie der Feindschaft zu Blur dominierten die Gallaghers in den 90ern oftmals die Titelseiten der britischen Klatschpresse. Ihr Debütalbum "Definitely Maybe", das von vielen Musikkritikern als eines der besten Debütalben aller Zeiten bezeichnet wird, erschien am 29.08.1994 und feiert am morgingen Donnerstag das 30-jährige Bestehen.
Internationalen Erfolg feierte die Band insbesondere durch Songs wie "Wonderwall", "Champagne Supernova" oder "Don't Look Back In Anger", der sich sogar zur inoffiziellen Hymne der Europameisterschaft 1996 entwickelte.
In der Tradition von Bands wie den Beatles oder Stone Roses stehend, werden die aus Manchester stammenden Brüder weltweit, aber vor allem in England, von Fans als (National-)Heiligtum behandelt, was vor allem am einzigartigen Zusammenspiel aus Noels Songwriting-Qualitäten und Liams Charisma & Stimme liegt. Einige Kritiker sind sogar der Meinung, dass Oasis die letzte große Rock-Band eines - in kommerzieller Hinsicht - zunehmend aussterbenden Genres seien.
Der Ansturm auf den Ticketvorverkauf am Wochenende dürfte nach der gestrigen Comeback-Ankündigung sowohl in Großbritannien als auch darüber hinaus höchstwahrscheinlich immens werden.
Unsere Fragen an Euch:
- Wie muss ein Eurer Meinung nach gelungenes Comeback aussehen?
- Freut Ihr Euch über das Oasis-Comeback? Was sind Eure Lieblingssongs der Band?
- Welche Comebacks von Bands und Künstlern sind Eurer Meinung nach geglückt und welche evtl. weniger?
- Von welcher Band / welchem Künstler würdet Ihr Euch ein Comeback wünschen? Und wieso?
- Wie teuer dürfen Events wie diese Eurer Meinung nach sein? Welche Ticketpreise sind für Euch gerechtfertigt?
- Was denkt Ihr, wieso klassische Rockmusik in kommerzieller Hinsicht heute fast keine Rolle mehr spielt?
- Welche britische Band der 90er mögt Ihr am liebsten?
Wir freuen uns auf Eure Antworten. 🎸
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/oasis-gehen-wieder-auf-tour-100.html
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/prominente/oasis-comeback-tour-100.html
https://www.br.de/nachrichten/kultur/oasis-comeback-gallagher-brueder-kuendigen-tournee-an,UMdH7P6
18 Antworten
Ein gelungenes Comeback sollte vor allem interessante Songs ergeben, die sich nicht an konventionellen Strukturen orientieren.
Ich hoffe, dass es den beiden nicht so, wie Ritchie Blackmore und Ian Gillan von DEEP PURPLE ergeht. Die beiden kamen im Laufe der Zeit immer wieder mal zusammen - nur nicht sehr lange...
Eigentlich mag ich gar nicht so viele Songs von ihnen. Aber bei "She's Electric" komme ich voll ins Schwärmen! Auch die Werbung hat diesen Song zur Untermalung eines Produktes ausgewählt.
Das ist eines der krassesten Comebacks der letzten Jahre. Hoffe wirklich, dass sie sich nicht wieder zerstreiten, bevor die Konzerte starten.
Mein Lieblingssong ist auf jeden Fall "Campagne Supernova". Ich selbst würde bis 200 Euro für eine Karte ausgeben. Mehr sollte es auch generell nicht sein, da sonst ärmere Leute komplett von dieser Art von Konzerten ausgeschlossen ist.
Mit Oasis konnte ich nie viel anfangen.
Brit-Pop ist nicht so meine Musik, der (damalige) Kult um diese Brüder ist für mich kaum nachvollziehbar.
Ein Comeback wäre generell DANN gelungen, wenn die Künstler entweder ihr Werk fortsetzen, oder aber das Programm von früher mit so viel Hingabe und Können bringen, dass die Fans es mitreißt.
So, wie von Abba vor ein paar Jahren. Hat niemand mehr ernsthaft mit gerechnet, und auf einmal gab es ein neues Album.... schön!
Konzertpreise sind tw. schon ganz schön happig - ob nun Comeback oder "normal". Je nach Bekanntheitsgrad der Interpreten ist der Preis dann irgendwo in dem Feld der Veranstaltungspreise wiederzufinden.
Um beim Beispiel Abba zu bleiben: Nein, ich würde kein Vermögen auf den Tisch blättern, um dann eine Avatar-Veranstaltung zu besuchen...
Ja, Rockmusik generell ist auf dem absteigenden Ast.
Gibt ja auch weniger Bands als früher.
Wenn man sich ansieht, wie lange einige aktiv Musik machen / gemacht haben, Stones, AC/DC, die Toten Hosen, Ärzte, Scorpions, ... uvm.
Die haben sich damals zusammengefunden und gemeinsam Musik gemacht.
Dann kamen die Boygroups. "Bands aus der Retorte"... da wurde gecastet und dann standen eine Handvoll süßer Teenie-Schwärme auf der Bühne.
Der eine mit Waschbrettbauch, der andere mit strahlend blauen Augen, der dritte blonde Löckchen.... singen? Geht so. Nicht so spannend...
Und heute haben wir (in meinem Empfinden) zig Softies, die jammernd vortragen, wie schwer das Leben ist und sich selbst bemitleiden - musikalisch eher unteres Mittelfeld.
Kein Platz mehr für Rockbands, deren Mitglieder sich einst die Ärmel hochgekrempelt und nächtelang in der Garage geprobt haben...
Schade. Vielleicht haben wir irgendwann mal wieder eine andere Zeit, die dann auch wieder Rockmusik hervorbringt; kernig, kraftvoll und handgemacht.
LG
Es ist Geldmacherei, sonst nichts.
Wenn eine Band, die gemeinsam "gealtert" ist, regelmäßig neue Alben rausbringt und bei Konzerten ein paar Greatest Hits einbaut - wunderbar, zumal auch die alten Lieder dabei oft gewisse Veränderungen erfahren.
Wenn aber ergraute Herren Teenagerliebe-Boybandsongs säuseln, finde ich das ebenso peinlich wie den Versuch anderer "Legenden", mit Ende 50 ihre Songs so aufzuführen, wie sie es als zugedröhnte Mittzwanziger getan haben.
Jungs, ihr seid nicht mehr die, die ihr damals wart, und eure Fans auch nicht. Das ist und bleibt leider die Haupterkenntnis nach dem Besuch von Klassentreffen und Wiedervereinigungskonzerten - ein bisschen Wehmut ist ja hin und wieder ganz schön, die "gute, alte Zeit" ist aber endgültig Vergangenheit.
Ich bin generell gegen Comebacks. Hört ihr auf und das mit Würde -klasse- aber dieses ständige "wir sind wieder da" bei so einigen Künstlern schreit für mich immer nach "wir sind pleite". 😆
ist aber für Fans echt toll, vorallem wenn es dann sogar wieder Konzerte gibt!