Meinung des Tages: Der Rücktritt der Grünen-Spitze – Neustart für die Partei oder aussichtsloses Manöver?
Beinahe schon vernichtende Kritiken und mehrere Wahlniederlagen: Dass die Grünen spätestens seit ihrer Beteiligung an der Ampelregierung zu einer umstrittenen Partei gehören, ist kein Geheimnis. Dennoch kam der Entschluss relativ überraschend, als gestern bekannt wurde, dass die Grünen-Spitze (Ricarda Lang und Omid Nouripour) gemeinsam im November zurücktreten werden.
Die Grüne Krise
Lang erklärte, dass es an der Zeit sei, Verantwortung zu übernehmen. Die Grünen würden einen neuen Weg brauchen, durch ihren Rücktritt solle Platz für neue Gesichter an der Spitze der Partei geschaffen werden.
Die letzten Wahlen dürften dabei noch einmal verdeutlicht haben, wie schlecht es aktuell um die Partei steht: In Sachsen riss die Partei gerade noch die Fünf-Prozent-Hürde, in Thüringen und Brandenburg konnten sie diese nicht mehr erreichen.
Bundesweit liegen die Grünen in etwa bei elf Prozent. Das sind 3,7 Prozent weniger als noch bei den Bundestagswahlen 2021.
Gründe der Krise
Immer mehr junge Wähler wenden sich von den Grünen ab – besonders Erstwähler tendieren zur AfD. Auch mussten die Grünen viele Kompromisse eingehen, wie beispielsweise das Einsetzen für Waffen und längere Atomkraftwerklaufzeiten.
Auch scheint das Kernthema – Klimaschutz – kein sonderlich großes Interesse mehr bei den Wählern zu wecken. Durch Themen wie das Heizungsgesetz etwa empfanden Teile der Bevölkerung die Partei schlichtweg als realitätsfern und überheblich – dadurch gerieten die Grünen immer mehr in die Defensive, mussten sich verteidigen und erklären.
Die Grüne Jugend
Nach dem Rückzug von Lang und Nouripour folgte prompt die Ansage des Vorstands der Grünen Jugend. Auch diese wollen geschlossen – und das bedeutet alle zehn Personen – zurücktreten. Dem Spiegel liegen Informationen vor, die eine noch drastischere Perspektive für die Grüne Jugend aufzeigen: Der Führungsnachwuchs will womöglich sogar geschlossen aus der Partei austreten. Diese Entscheidung sei schon länger gefallen, auch der Rücktritt der beiden Partei-Vorsitzenden ändere nichts an der Entscheidung. Die Vorsitzenden der Grünen Jugend begründen ihre Entscheidung damit, dass auch eine personelle Neuaufstellung weder inhaltlich noch strategisch eine mit ihren Werten und Ansichten kompatible Richtung einschlagen werde und es nicht möglich sei, einer Partei anzugehören und gleichzeitig aber für eine grundsätzlich andere Politik zu werben.
Unsere Fragen an Euch:
- Was haltet Ihr vom Rücktritt der Partei-Vorsitzenden und dem des Führungsnachwuchses?
- Wer wäre Eurer Meinung nach qualifiziert, um die Posten wieder einzunehmen?
- Was müsste in Euren Augen geschehen, dass die Grünen aus der Krise kommen?
Wir freuen uns auf Eure Antworten! Viele Grüße
Euer gutefrage Team
45 Antworten
Ich sehe diesen Vorgang als Bauernopfer, um die Partei komplett auf Habeck als Kanzlerkandidat auszurichten.
Ob das am Ende Sinn macht, bleibt abzuwarten.
Richtig.
Eine ähnliche Strategie fuhren die Grünen bereits vor drei Jahren - Wähler stimmen über den Personenkult generieren .
Das ist immer notwendig wenn man nichts anderes zu bieten hat.
Nain..das hat der Habek gesagt. Ich hab das Bild noch vor Augen, er saß links im Bild bei der Sendung.
Vielleicht hat Habeck etwas ähnliches gesagt.
Ich meine das:
„Egal, was meine deutschen Wähler denken“: Baerbocks Äußerung sorgt für Wirbel
Die Sanktionen gegen Russland werden laut der Außenministerin nicht aufgehoben, selbst wenn es Proteste wegen hoher Energiepreise geben sollte. Eine Äußerung Baerbocks löst Empörung aus
Die Grünen starteten ca. 1983 als tief ökobewegte Partei. Sie wollten ein Ökodeutschland, das ohne ständiges Wachstum funktioniert. Vorbildliche Gründungsväter wie Herbert Gruhl wurden aber schnell in die Flucht geschlagen. Schnell wurde das Profil völlig einseitig verbogen zu Linksextremismus, Wokeismus, Feminismus, Genderismus und seit 2000 Massenimmigration um jeden Preis. Die Massenimmigration wirkt ökologisch besonders verheerend. Der Wähler hat nur noch den Eindruck, die wollen uns und alles kaputtmachen.
die wollen uns und alles kaputtmachen.
Unterstützt wird das von brisanten Aussagen der Grünen, äußerte Habeck dass er **…mit Deutschland sowieso nichts anfangen könne..**. Klassische Respektlosigkeit gegenüber den Steuerzahler.
Jetzt zeigt sich, dass Regierungsverantwortung nicht einfach ist. Die Grünen sind zerrissen von der Realpolitik in der Regierung und den grünen Idealen der Basis.
Die Wahlergebnisse bringen zum Ausdruck, dass sie weder das Eine noch das Andere erfüllen können.
Anscheinend haben die Grünen keinen Plan, ihre Ideale zu akzeptablen Preisen umzusetzen. Wärmepumpen und E-Autos sind zu teuer. Biokraftstoffe sind kein Thema mehr, weil zu viel Fläche benötigt wird und eine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion entsteht. Bezahlbare Alternativen zur Atomenergie sind noch nicht ausreichend verfügbar. Die junge Basis meint, es würde zu wenig getan. Der Normalbürger sieht nur, dass Deutschland wirtschaftlich den Anschluss verliert, weil wir CO2-Budgets teuer einsparen, die anderswo gewinnbringend verheizt werden.
In den 80ern war es noch einfach, Umwelt-Schweine zur Kasse zu bitten. Heute ist jeder, der in unserer Gesellschaft normal lebt, ein Umwelt-Schwein.
Das könnte sogar das Ende der heutigen Grünen bedeuten. Ich sehe nur, dass die Gräben zwischen den Lagern größer werden.
Aber sie haben das grüne Wirtschaftswunder versprochen. Hmmm. Und keine Waffen in Kriegsgebiete. Darf man sie denn an ihren Wahlversprechen messen oder gilt das immer nur für andere Parteien? 🤔
Genau, da ist der Riss zwischen Realpolitik und grünen Idealen.
In Lalaland gaträumt, in der Realität aufgewacht und direkt abgeschmiert....
Fast schon zu spät. Die Wähler zeigte klar was nicht wollten - GRÜNE Politik.
Mit einer Frau Baerbock die an gefühlt 360 Tagen auf Staatsbesuch ist.
Einem Herr Harbeck dem die Energiewende missglückt.
Zudem in der Ampel von der FDP vorgeführt wird und von SPD alleine gelassen ist.
Die Partei sollte sich auflösen. Sie hat genug Schaden angerichtet. Einfach mal erwachsen werden.
Habeck als Kanzler. Das geht ja gar nicht. Der hat öffentlich gesagt das ihm die Meinung der Wähler total egal ist. Wenn es ihm egal ist, hat er in einer Denokratie nichts zu suchen. Ein Demokrat hat die Aufgabe den Willen des Volkes umzusetzen. Das sollte seine Aufgabe sein und die hat er irgendwie nicht verstanden. Wie auch viele andere es nicht verstanden haben.