Meinung des Tages: Stadt“flucht“ als Lösung für die Wohnungsnot?

Von der Idee halte ich nichts, denn ... 38%
Habe eine andere Meinung dazu und zwar ... 28%
Ich finde die Idee gut, denn ... 21%
Ich finde die Idee ausbaufähig, weil ... 13%

163 Stimmen

84 Antworten

Habe eine andere Meinung dazu und zwar ...

ich lebe selbst auf dem Land , da kann nicht einer aus der Stadt einfach glauben ja ich zieh mal aufs Land . Der bekommt hier nämlich auch nicht mal eben eine Wohnung.

Er könnte eher ein Haus kaufen, oder Bauland aber nicht einfach ne 2 Zimmer Wohnung mieten.

Dazu kommt das man hier mobil sein muss ohne geht es nicht- ein Job den findet man auch nicht um die Ecke


Nutzer1021  29.08.2024, 10:53

Ich wuchs auf dem Land auf und lebte mit einigen Jahren Unterbrechung dort bevor ich vor 15 Jahren in die Stadt zog.

Er könnte eher ein Haus kaufen

Stimmt. Aber auch bei uns, zumindest im Dorf wo ich herkomme sind die Preise kaputt. Ein Haus wo man hätte drei Familien unterbringen können, baulich in sehr gutem Zustand und großem Grundstück wurde für 160.000 Euro angeboten und ging auch für den Preis weg. Bei anderen Objekten im Ort die danach auf den Markt kamen hatte ich den Eindruck, egal wie schlecht der Zustand des Hauses ist und egal wie klein, man will den gleichen Preis verlangen.

Dazu kommt das man hier mobil sein muss ohne geht es nicht- ein Job den findet man auch nicht um die Ecke

Am Anfang unserer Straße kaufte jemand ein altes Bauernhaus, renovierte es nach und nach und zog dann wieder in die Stadt. Als er im Dorfladen war sprach ich den Besitzer darauf an. Er sagte das es zwar viele Gründe gäbe auf dem Land zu leben und es auch eine schöne Gegend sein, er aber nicht mehr der jüngste ist, ans Alter denken müsse und die fehlende Mobilität das ausschlaggebende Argument für ihn war wieder in die Stadt zu ziehen.

Viele Menschen aus der Region wo ich herkomme pendeln zur Arbeit nach Euskirchen, Bonn oder Köln. Manche nach Koblenz oder Trier. Die meisten bilden Fahrgemeinschaften. Einige Hartgesottene nutzen Bus und Bahn. Ich sprach mal mit Menschen aus unserem Dorf die pendeln. Selbst wenn es damals schon das Deutschlandticket gegeben hätte, hätte es sich für sie nicht gelohnt. Mit dem Auto ist man in einer Stunde +/- in den Städten. Mit den Öffis doppelt so lange.

Von der Idee halte ich nichts, denn ...

"Tolle Idee"! Warum nur kommen die Menschen nicht selbst auf so etwas?
Ggf. könnte es daran liegen, das in einem Radius von 60-80KM um Städte wie München, Hamburg usw. schon alles derart teuer ist, dass man es kaum bezahlen kann? Dass der Weg zur und von der Arbeit mit explodierenden Spritkosten aufwartet? Dass der ÖPNV schlicht unterirdisch (nein, keine U-Bahn) ist und in den Orten, wo man noch Wohnungen oder Häuser bezahlbar bekommt, quasi nicht existiert?

Wenn man ein Land kaputt spart, das hilft es nicht, wenn man Vorschläge durchdenkt, die auf mehr Ersparnis hinauslaufen!
So etwas kann nur von jemandem kommen, der mit unseren Steuergeldern gut lebt und einen "Dreck" versteht wenn es um die wirklichen Sorgen und Probleme der Bevölkerung geht!

Ich finde die Idee ausbaufähig, weil ...

Es müsste dann eine bessere Infrastruktur geben.

z.B

  • Lebensmittelgeschäfte auch in kleineren Orten
  • gut ausgestattete Hausarztpraxen in kleineren Orten
  • Grundschulen und Kitas in geringer Entfernung ( per Fahrrad oder zu Fuß erreichbar)
  • eine gute Busanbindung zu weiterführenden Schulen
  • alternativen zum Auto ( guter ÖPNV, Rad und Fußwege).

Dann wäre es machbar.


Luca747  16.08.2024, 15:25

Das kostet Geld was Gemeinden/ Komunen nicht haben . Und das der ÖPNV auf dem Land ausgebaut werden würde den Zahn kann man dir auch gleich ziehen. So kann man jeden Punkt den du angeführt hast - benennen.
Schulen und Kitae bauen , Haha es wird nicht einmal geschafft die seid Jahren maroden Gebäude zu sanieren . Zu guter letzt haben auf dem Land auch die Leute / Bevölkerung ein Wort mit zu reden; und dass was du angeführt hast würde keiner befürworten noch wollen . Wir wollen und werden unsere Gemeinschaft nicht aufgeben nur weil man in Städten kein Platz mehr hat .

Es wird nichts von dem passieren- schier unmöglich alleine aus gründen der fehlenden Mittel

Ich finde die Idee ausbaufähig, weil ...

Ich lebe in einer kleinen Stadt (4-Raum-Mietwohnung, >100 m²) etwa 30 km vom Zentrum einer Großstadt entfernt. Ich arbeite auch 28 km entfernt in dieser Großstadt. Meine Frau auch, wir pendeln vorzugsweise mit der Bahn und dem Rad. Homeoffice geht auch gut. Unser Kind ist in einer Kita in unserem Wohnort.

Wir nutzen quasi beides, das Leben außerhalb der Großstadt und das gute Einkommen in der Großstadt. Miete, Kita etc. sind schon etwas günstiger bei uns. Die Bahnanbindung ist grundsätzlich gut. Oft sind aber Verspätungen oder Ausfälle zu beklagen, dazu öfter auch Sperrungen und Baumaßnahmen. So dass man eben doch ein Auto hat. Da wir nicht im Dorf, sondern schon in einer Stadt leben, haben wir die volle Infrastruktur. Leider eine leere Innenstadt mit mehr als 80 leerstehenden Ladenlokalen. Weil eben jeder in die Großstadt düst.

Ich denke, es ist ein langer Prozess, einfach weil sich Angebot und Nachfrage entwickeln müssen. Weder kann man reichhaltig in Angebote investieren in der Hoffnung, dass Leute zuziehen, noch ziehen Leute zu, wenn das Angebot fehlt. Das muss sich aneinander aufbauen.

Von der Idee halte ich nichts, denn ...

Hier in Brandenburg fehlt die Infrastruktur und das ÖPNV Netz (man kommt nicht ohne Auto zur Arbeit). Hier ist eher Landflucht (die Jugend flieht vor der Armut und Hoffnungslosigkeit in die Städte)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung