Eine Woche Megaevent!
Howard bei den Olympischen Spielen in Paris

Sommerurlaub bedeutet für viele Personen Erholung und Ruhe. Wandern in den Bergen, auf der Liege am Pool oder der Spaziergang am Strand. Für mich sah der Sommerurlaub 2024 anders aus. Es ging nach Paris zum größten Sportevent der Welt – Zu den Olympischen Spielen.
Ein kurzer Rückblick auf die Historie
Doch bevor es nach Paris ging, ein kurzer Rückblick: 2015 stimmten die Bürger der Hansestadt Hamburg gegen die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024. Für viele Menschen in Hamburg zu groß, zu teuer, zu wenig nachhaltig. So wurde 2017 schließlich Paris zum Gastgeber vom IOC benannt.
Und so kamen über 11.000 Athleten aus 206 Ländern im Juli und August 2024 nach Paris, um sich sportlich zu messen. Und mittendrin zwei meiner besten Freunde und ich. Wir waren die zweite Woche der Spiele da. Die Eröffnungsfeier und die ersten Wettkämpfe noch auf dem Sofa geschaut und dann ging es mit der Deutschen Bahn von München nach Karlsruhe und dann mit dem TGV nach Paris. Erste Sorgen bestätigten sich nicht: Die Stadt war nicht überfüllt. Wahrscheinlich haben recht hohe Hotelpreise viele „normale“ Touristen abgeschreckt. Zudem sind viele Pariser, die wenig sportbegeistert waren, in den Sommerferien an die Küste gefahren. Es blieben somit sportbegeisterte Fans und Pariser.

Was ich diese Woche erlebt habe, lässt sich nicht in ein paar Zeilen gießen, aber es war ein fantastisches Erlebnis. Fangen wir mit den Sportevents an: Wir waren beim Hockey, beim Kajak Cross, beim Tischtennis, beim Fußball, bei der Leichtathletik, beim Wasser- und beim Beachvolleyball. Jedes Event für sich ein Highlight. Wir feierten mit den Holländern die Siege von den holländischen und deutschen Herrenhockeymannschaften im Viertelfinale. Die Stimmung beim Wildwasserkajak war sensationell. So spannend und eng waren die Rennen. Zudem feierten wir die erste Medaille, die wir live gewinnen konnten (Bronze für Noah Hegge).
Beim Tischtennis faszinierten uns die asiatischen Teams mit ihren schnellen Ballwechseln. Wasserball war komplett neu für uns und ich muss sagen, dass es für mich wie Handball im Wasser ist. Ein schneller, brutaler, aber toller Sport. Sensationell war die Beachvolleyballlocation: Direkt unterm Eiffelturm lebten wir den Viertelfinalsieg von Ehlers/Wickler. Punktgewinne ließen die Dezibelzahl in die Höhe schnellen.
Bei der Leichtathletik fieberten wir mit Malaika Mihambo mit und bejubelten ihre Silbermedaille. Und zum Abschluss ging es in den Parc de Princes zum Herrenfußballfinale, wo wir den Gastgebern die Daumen drückten, aber Spanien (wie so oft) das Turnier gewann.

Eines der Olympiahighlights war das Aufsteigen des olympischen Feuers im großen Montgolfière. Bei Nacht ein fantastisches Bild über der immer noch sehr wuseligen Stadt.
Alle größeren Nationen hatten die Option einen eigenen Pavillon zu gestalten. Dieses gab mir Expo 2000-Vibes. So erlebte man die Kulturen vieler Nationen aus der Nähe. Wir beispielsweise erlebten eine Nacht in den Pavillons von Slowenien, Kolumbien und Mexiko bei slowenischem Bier, kolumbianischem Essen und mexikanischer Musik.
Abgerundet haben die Woche Besuche auf dem Eiffelturm und im Louvre.
Alles in Allem, hatte ich eine wunderschöne Woche in Paris und sage den Gastgebern für diese nahezu perfekten Spiele danke. Ja, das Wasser der Seine war nicht für Wettkämpfe geeignet und auch die Hotel- und Getränkepreise waren happig. Aber die Gastfreundschaft war sensationell und jedes Event sehr gut organisiert. Die Welt ist ein Stück näher zusammengewachsen. Auch das ermöglicht der Sport.
Rückblickend gilt zu sagen, dass die Hamburger vor neun Jahren mit ihrem Pessimismus nicht recht hatten. Olympische Spiele sind ein Megaevent, was sicher mit viel Arbeit und Kosten verbunden ist. Es rechnet sich aber. Die Welt hat Frankreich als weltoffene Nation erlebt. Ich lernte Paris kennen und lieben und werde sicher zurückkehren. Natürlich ändern olympische Spiele keine Konflikte, aber Menschen aus verschiedenen Ländern lernen sich kennen und die Welt schaltet kurz aus dem Krisenmodus ab. Und selbst wenn nur zwei Wochen Eskapismus das Ergebnis von den olympischen Spielen sind, dann würde sich so ein Event schon lohnen.








