Meinung des Tages: Edeka warnt vor Wahl der AfD - sollten sich große Unternehmen aktiv in Wahlkämpfe einschalten?

60 Antworten

Die Unternehmen können machen was sie wollen, solange sie keine anderen Menschen dadurch fahrlässig oder absichtlich schädigen. Ich persönlich finde allerdings die Einmischung von Unternehmen in die Politik nicht so gut, und auch umgedreht ist es ein Problem. Also die Einmischung der Politik bzw. des Staates in die Wirtschaft, v.a. wenn dann noch ganz bestimmte ideologische Präferenzen hier durchgesetzt werden sollen. Meines Erachtens steht das einem fairen politischen Wettbewerb entgegen.
Das Unternehmen setzt sich eben auch dem Risiko aus, einen großen Teil der AFD Sympathisanten als Kunden zu verlieren. Von daher ist es ok, wenn sie das machen wollen.

Das Thema, ob Unternehmen sich aktiv in Wahlkämpfe einschalten sollten, ist hochkomplex und wird kontrovers diskutiert. Edekas Kampagne gegen die AfD zeigt, dass Unternehmen ihre Plattform nutzen können, um gesellschaftliche und politische Statements zu setzen. Hier sind einige Punkte, die in der Diskussion eine Rolle spielen:

1. Sollten sich Unternehmen in Wahlkämpfe einschalten?

Unternehmen wie Edeka haben eine große Reichweite und können durch ihre Positionierung gesellschaftliche Diskussionen beeinflussen. Befürworter argumentieren, dass Unternehmen eine Verantwortung haben, gesellschaftliche Werte wie Diversität und Toleranz zu fördern, besonders wenn diese Werte durch bestimmte politische Parteien infrage gestellt werden. Kritiker hingegen sehen eine Gefahr, dass Unternehmen ihre wirtschaftliche Macht nutzen, um politische Agenden durchzusetzen, was als unangemessene Einflussnahme empfunden werden könnte.

2. Politische Positionierung von Unternehmen:

Unternehmen haben das Recht, sich zu politischen Themen zu äußern, insbesondere wenn diese Themen ihre Geschäftsgrundlage oder Werte berühren. Viele Unternehmen stehen für Vielfalt und Offenheit, da diese Werte essenziell für die globale Zusammenarbeit und den wirtschaftlichen Erfolg sind. Dennoch besteht die Gefahr, dass politische Positionierungen zu einem Imageverlust führen oder Kunden verärgern könnten, die anderer Meinung sind.

3. Möglicher Effekt der Kampagnen:

Solche Kampagnen können polarisierend wirken. Während sie einerseits Menschen mobilisieren und sensibilisieren können, könnten sie andererseits das Gegenteil bewirken und die Zielgruppe der AfD stärken, indem diese sich in ihrer Rolle als „Anti-Establishment“ bestätigt fühlt. Solche Positionierungen können also unvorhersehbare Konsequenzen haben und möglicherweise auch Protestwähler motivieren.

4. Mobilisierung von Nichtwählern:

Politische Kampagnen von Unternehmen könnten auch das Potenzial haben, Nichtwähler anzusprechen. Indem wichtige gesellschaftliche Themen auf kreative Weise aufgegriffen werden, können auch Menschen erreicht werden, die sich bislang wenig für Politik interessiert haben. Dies könnte letztlich die Wahlbeteiligung erhöhen.

5. Auswirkungen einer starken AfD auf die Wirtschaft:

Viele Wirtschaftsexperten warnen vor den wirtschaftlichen Folgen einer starken AfD, insbesondere in Ostdeutschland. Eine Politik, die sich durch Abschottung und Ausgrenzung auszeichnet, könnte den Fachkräftemangel verschärfen und wichtige Wirtschaftsstandorte schwächen. Unternehmen wie Edeka, die auf internationale Lieferketten und Arbeitskräfte angewiesen sind, sehen sich hier in besonderer Weise betroffen.

6. Sorgen über die politische Agenda der AfD:

Die Sorge vieler Wirtschaftsexperten ist berechtigt, wenn man bedenkt, dass die AfD häufig gegen Migration und internationale Zusammenarbeit argumentiert – beides wesentliche Säulen der modernen Wirtschaft. Ein politischer Kurswechsel könnte daher negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Stabilität haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die politische Positionierung von Unternehmen eine Gratwanderung darstellt. Während sie ein wichtiges Zeichen setzen können, müssen sie auch die potenziellen Risiken und Reaktionen der Kundenbasis bedenken. Ob solche Kampagnen langfristig positiv oder negativ wirken, hängt stark vom gesellschaftlichen Kontext und der öffentlichen Wahrnehmung ab.

Woher ich das weiß:Recherche

ES1956  09.09.2024, 13:35

Danke ChatGPT

Sollten sich erfolgreiche Unternehmen aktiv in Wahlkämpfe einschalten? Wie politisch sollen oder dürfen sich Unternehmen eurer Meinung nach positionieren?

Wir, als Gesellschaft, sollten uns einig werden was wir wirklich wollen. Einerseits beklagen wir uns oft über zu viel Bürokratie und Bevormundung durch den Staat. Andererseits, wenn wie jetzt Unternehmen Rechte die auch ihnen zustehen in Anspruch nehmen und sich klar positionieren ist das auch wieder nicht recht.

Wo ist das Problem? Ich erkenne keins. Ob Unternehmen Parteien über Spenden unterstützen oder sich in der Form, wie EDEKA, öffentlich positionieren ist für mich das gleiche.

Ich habe, auch wenn es viele Jahre her ist, im Einzelhandel eine Ausbildung abgeschlossen und weiß insofern das die Händler gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind Waren an Kunden zu verkaufen. Andererseits müssen die Firmen dann damit leben wenn manche Kunden für sich die Konsequenzen daraus ziehen und, im Fall von EDEKA, zu Mitbewerbern einkaufen gehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Einen schönen guten Morgen, liebe*r gutefrage

ich finde es auf jeden Fall schwierig, dass EDEKA von Vielfalt spricht und dann "Blau" als Farbe symbolisch ausschließt. Das klingt tatsächlich ein wenig nach Diskriminierung, auch wenn das nicht so gemeint ist. Da empfinde ich die Werbung einfach nicht sonderlich gut gelungen.

Ich bin allerdings auf jeden Fall dafür, dass auch Unternehmen sich dafür aussprechen und positionieren können. Am Ende des Tages haben Unternehmen ebenfalls eine große Verantwortung.

Ja, auch EDEKA war ganz früher zu Hitler-Zeiten involviert, nichtsdestotrotz ist es heute eine andere Zeit und ich finde es gut, dass die Unternehmen heute dagegen ansteuern.

  • Sollten sich erfolgreiche Unternehmen aktiv in Wahlkämpfe einschalten?

Ja, sie haben eine gesellschaftliche Verantwortung und wenn sie sehen, dass sich etwas wiederholen könnte (so wurde es mir auch damals bei einem Unternehmen, das selbst mal "involviert" war auch gesagt), dass man schlichtweg seinen Mund aufmacht.

  • Wie politisch sollen oder dürfen sich Unternehmen Eurer Meinung nach positionieren?

In meinen Augen so, wie andere auch. Aber natürlich müssen sie mit dem wirtschaftlichen Rückstoß durch solche Aussagen leben.

  • Könnten derartige Kampagnen sogar das Gegenteil bewirken und der AfD Stimmen bescheren?

In schlimmen Fällen ja. Ich denke nicht, dass EDEKA mit ihren Aussagen wirklich was erreicht, außer dass wirkliche AfD-Feinde zustimmen. Menschen fühlen sich bevormundet und das kann auch ins Gegenteilige laufen, da sie sich in der AfD dann "freier" fühlen.

  • Eignen sich vergleichbare Kampagnen evtl. auch, um potentielle Nichtwähler anzusprechen und zur Wahl zu bewegen?

Ich denke das Thema ist momentan so omnipräsent, dass solche Aussagen nur die Leute betrifft, die sowieso die gleiche Meinung vertreten. Bei Wankelkandidaten bezweifle ich, dass sowas hilft und befürchte eben eher, dass es einen gegenteiligen Effekt hat.

  • Könnte eine starke AfD die Wirtschaftsstandorte Thüringen und Sachsen nachhaltig negativ beeinflussen?

Ich denke nur, wenn die AfD "gute Arbeit" leistet und die Leute überzeugt werden von der Partei. Sonst bezweifle ich es.

  • Teilt Ihr die Sorgen einiger Wirtschaftsexperten bzgl. der politischen Agenda der AfD sowie dem vorhandenen Fachkräftemangel?

Ja, denke ich auf jeden Fall. Man hat weiter für Gleichberechtigung gekämpft und eine starke AfD ist in meinen Augen ein weiter Rückschritt.

Mit freundlichen Grüßen

Dultus


fallenstelle320  30.08.2024, 12:34

das ist keine diskriminierung, sondern klare positionierung gegen rechts und nazis der nsafd

Dultus, UserMod Light   30.08.2024, 12:35
@fallenstelle320

Rechts und Nazis sind nicht dasselbe.

Diskriminierung gegen allgemein Rechts halte ich nicht für richtig. Dabei möchte ich betonen, ich spreche von rechts, nicht rechtsextrem oder rechtsradikal.

Jonah1508  30.08.2024, 16:19
@Dergoat6712

Neee. Du glaubst ernsthaft, bei den Grünen gibt es prozentual genau so viele Nazis wie in der AfD? Da liegst du falsch.

Dultus, UserMod Light   30.08.2024, 22:26
@Jonah1508

Ihr dürft Euch gerne wo anders darüber unterhalten.

In der Konversation sehe ich jetzt schon, dass das nichts wird.

gutefrage 
Beitragsersteller
 30.08.2024, 12:05

Danke für die ausführliche Antwort.

Rowal  30.08.2024, 12:54
@gutefrage

Richtig ist in der Tat, dass Edeka nicht nur in "Hitler-Zeiten" involiert war, sondern treibende Kraft des Natiopnalsozialismus war und des Totalirismus ist. Vor allem ihr Judenhass ist geradezu beispiellos in der Geschichte und die Vergasung der Konkurrenz führte ja zum Erfolg von Edeka. Sie haben auch hier bereits soviel Einfluß, dass Edeka-kritische Antworten sofort gelöscht werden. Man kann aber eigenständig recherchieren, denn sie können nicht alles wegretuschieren und verdrehen wie sie es wollen, obwahl sie sich vor allem beim Retuschieren von Bildern große Mühe geben.

Redegewandtheit  31.08.2024, 15:02

Wie kriegst du deinen Namen blau, Dultus?

Dultus, UserMod Light   31.08.2024, 15:08
@Redegewandtheit

Jup. In meinem Falle nutze ich ein Extratool "Text Blaze", welches mir automatisch die Begrüßung und Verabschiedung setzt. Da sind dann die Links zu meinem Profil und zu dem vom Fragesteller dabei.

Der Text passt sich auch der Uhrzeit an, dass ich entsprechend Abends Guten Abend schreibe, morgens Guten Morgen und so weiter.

Letztlich ist es nur Marketing, die EDEKA wollte zeigen wie sehr sie auf der vermeintlich "richtigen" Seite steht. Würden sie Politik machen wollen, könnten sie mit etwas Besserem als der Farbe Blau argumentieren.

Wie sehr dem jungen Marketingteam das Blau-Narrativ liegt, erkennt man ja auch daran daß links unten noch erklärt wird warum blaues Obst und Gemüse eben NICHT blau ist. Die Argumentationskette wäre mit einem orangenen Logo ab absurdum geführt worden. Kannst Du Dir nicht ausdenken so etwas. Zwei blaue Augen für die EDEKA.

Und die selbständigen Kaufleute dürfen es mal wieder ausbaden. In vier Wochen wird die Branche darüber sprechen, was es Edeka an Umsatz gekostet haben wird. Es wird messbar sein.

Ich kann vieles unterschreiben was auf Social Media gerade kolportiert wird. Es war ein ungewohnter Schnellschuss eines Branchenriesen, der unter allen großen Einzelhändlern Deutschlands der Langsamste und Behäbigste ist.


falkfisch262  30.08.2024, 22:17

Kann in Thüringen und Sachsen auch ganz schnell, ganz böse nach hinten losgehen...
Wenn der Bürger eh' nicht viel Geld hat, kann das der Tropfen sein, der die Leute dann zu Aldi oder Lidl drei Straßen weiter tigern lässt, als zum Edeka um die Ecke.
Und wenn sich der Bürger erst mal dran gewöhnt hat, kommt er auch nicht zurück

Brunnenwasser  30.08.2024, 22:31
@falkfisch262

Korrekt, das geht nach hinten los. Viele Edeka Kaufleute haben sich ja schon auf Social Media von dieser Kampagne distanziert.

OlliBjoern  31.08.2024, 11:28
@Brunnenwasser

Deine Behauptung war "das geht nach hinten los."
Meine Ansicht: nein, bei den meisten Bundesbürgern geht das nicht nach hinten los. Nur bei einer Minderheit (die sich übrigens selber damit schadet).

Unternehmen sind manchmal vernünftiger als Politiker.

Jolle2004  31.08.2024, 12:43
@falkfisch262

Thüringen und Sachsen sind aber, gemessen an der Bevölkerung (nur 10% der deutschen Bevölkerung) und an der Zahl der EDEKA-Standorte ziemlich unbedeutend.

Brunnenwasser  31.08.2024, 13:41
@OlliBjoern

Na das klingt ja schon einmal anders als nachts um halb drei.

Die Prognose dass es Edeka wirtschaftlich spüren wird, teile ich. Wir diskutieren die Auswirkungen bereits in der Branche.

Zurück zu Deiner Feststellung mit den Bundesländern, numerisch sitzen die meisten AfD Wähler im Westen. Die halten die Füsse auch nicht alle still.

OlliBjoern  31.08.2024, 17:59
@Brunnenwasser

Und? Höcke will doch anscheinend, dass es der Wirtschaft schlecht geht. So in etwa hat er es doch gesagt. Je mehr Krisen, desto besser für die AfD (so die Strategie).

Nur blöd, wenn man das auch noch offen zugibt.

Mit Rachephantasien und Ressentiments holt man heute Wähler, nicht mehr mit Wirtschaft und konstruktiven Vorschlägen.

Brunnenwasser  01.09.2024, 13:08
@OlliBjoern

Er hat es drei namentlich genannten Unternehmen gewünscht, die mit "Made in Germany" werben - aber im Ausland produzieren.

Musste selbst erst einmal googeln, denn in den Medien wurde nur der eine aus dem Zusammenhang gerissene Satz kolportiert.

OlliBjoern  01.09.2024, 13:14
@Brunnenwasser

Ok. Aber das macht es für mich nicht besser.
Drohungen gehen gar nicht, das ist kein Politiker.
Politiker, die so etwas tun, haben in der Politik nichts zu suchen (Wählerzustimmung hin oder her).

Brunnenwasser  01.09.2024, 13:52
@OlliBjoern

Ist aus Sicht eines Politikers aber der Lauf der Dinge. In der Coronapolitik wurde dies von der Regierung im großen Stil betrieben. Ein VW Manager sagte mir damals sinngemäß "Was kaputt geht, wird auch wieder aufgebaut. Es gehört dazu." Für mich nicht.